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Wo bleibt Platter?

Vor drei Wochen habe ich Günther Platter hier zum Interview aufgefordert. Ich möchte Deutsch reden mit ihm. Auch wenn das nicht gerade seine stärkste Disziplin ist. Es soll vor allem um das größte Skandalunternehmen des Landes gehen, um dessen Skandalvorstandschef und dessen Skandalaufsichtsratschef, um Selbstbedienung, Bestechung, Erpressung, gewohnheitsmäßigen Diebstahl, Parteienfinanzierung undundund.
Was uns zum Interview mit Platter derzeit noch fehlt, ist Platter selbst.


1. Er hat keinen Anstand
Er ist ein Prolo im negativen Sinne. Ein Rüpel. Reagiert auf Anfragen einfach nicht. Kein Benehmen. Kein Betragen. Keine Bildung. Versteckt sich, wenn‘s unangenehm wird. Antwortet nicht einmal. Es geht ja nur um das wichtigste Unternehmen des Landes.
Er ist ein Zniachtl.

2. Aber er ist bei jedem Sackhupfen dabei
Ob in Vorderhornbach oder Hinterthiersee, in Innervillgraten oder Außernavis, in Oberpeischlach oder Unterlangkampfen: wo a Röchl augeaht, dort ist er. Mit Dienstauto und Dienstchauffeur.
Wenn die Frau vom ehemaligen ÖAAB-Obmannstellvertreter in Reith bei Kitzbühel probiert, Weißwürste zu sieden, ist er genauso dabei, wie wenn in Reith bei Seefeld feierlich a Radl umfallt.
Aber er hat keine Zeit für ein Interview mit der tiwag.org, dem politischsten Medium des Landes.
Ja, nicht einmal für eine Antwort auf eine Interview-Anfrage.
Er ist ein Zniachtl.

3. Aber er gibt Interviews in der Spatzenpost und in der Kleintierzüchterzeitung
Von Journalisten hört man, er gibt viele Interviews nur, wenn ihm die Fragen vorher schriftlich vorgelegt werden und seine Sekretäre ihm dann „seine“ Antworten formulieren können.
Platter redet mit dem Kinderdorfboten und dem Krippenfreund, aber mit der tiwag.org nicht, dem politischsten Medium des Landes.
Er ist ein Zniachtl.


4. Er traut sich nicht
Er hat keinen Text, wenn nicht Christian Switak hinter ihm steht oder ihm übers iPhone kleinweis was vorbuchstabiert.
Beispiel: Was hat er – der TIWAG-Eigentümervertreter (!) – auf ORF-Anfrage zu „Cross-Border-Leasing“ für einen Text? Diesen: „Das ist natürlich eine komplizierte Angelegenheit und ganz äh kurz kann man das nicht gut erklären.“ (Tirol heute, 9.10.2008)

Für so einen Esel, hätte ich beinahe gesagt, ist natürlich überall das reinste Glatteis rundum. Was soll so einer, ganz allein mit mir in einem Raum, sagen zum Thema Korruption, der nicht einmal weiß, dass man das Wort mit zwei „r“ schreibt und dass man es eigentlich nicht mit zwei „k“ ausspricht?

Ja, er ist in einer Scheißgass’n: Mir kein Interview zu geben, geht gar nicht. Mir eines zu geben, erst recht nicht. Vielleicht denkt er ja wirklich, dass da noch eine dritte Möglichkeit existieren könnte.
Er ist ein Zniachtl.

5. Er kassiert vierzehntausend Euro – vierzehnmal im Jahr
„Die Tätigkeit des Landeshauptmannes ist meine liebste Aufgabenstellung in der Politik“ (TT, 29.3.2009). Landeshauptmann ist angeblich sein „Traumberuf“ (News) bzw. „Traumjob“ (Kurier). Ja, warum übt er ihn dann nicht aus? Er verdient, nein, bekommt, mehr als 14.000 im Monat, vierzehnmal im Jahr, von uns, den Steuerzahlern. Aber er stellt sich nicht meinen Fragen.
Er ist ein Zniachtl.

Doch, wir werden das Interview haben.

Interview-Anfrage an Platter vom 4.10.2010

25.10.2010


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